Es hagelt Kritik

Der Bund

BLOCHER / CVP, SP und FDP verurteilen Blocher wegen dessen Lob für einen Holocaust-Leugner.

ap. In einer gemeinsamen Erklärung riefen CVP und SP dazu auf, die Augen zu öffnen, bevor es zu spät sei. Mit seinem Lob für den Holocaust-Leugner Jürgen Graf habe Blocher das gemeinsame Fundament des Staates verlassen.

Immer klarer zeigten sich «die negativen Einstellungen der Blocher-SVP zu den demokratischen Grundwerten». Die FDP mochte die Erklärung nicht unterzeichnen. Es sei aber offensichtlich, dass sich Blocher nicht klar gegen die braune Suppe abgrenze, um sich die Unterstützung des rechten Spektrums zu erhalten, sagte Sprecher Guido Schommer.

Bundesrat Ogi wollte den «ihm unverständlichen Vorfall» selber nicht kommentieren, wie sein Sprecher Oswald Sigg auf Anfrage sagte. «In unserer demokratischen Gesellschaft und daher auch in der SVP hat der politische Extremismus, haben Antisemitismus und Rassismus keinen Platz», erklärte Ogi laut Sigg. Auch die SVP distanzierte sich von Rechtsextremismus und Revisionismus, stellte sich aber hinter Blocher. Hinter der Veröffentlichung des Briefs eine Woche vor den Wahlen stecke wohl eine Kampagne der andern Parteien. Die Junge SVP kritisierte liberale SVP-Mitglieder: Diese hätten in die Hetzkampagne des «SonntagsBlicks» eingestimmt. Die Berner SVP dagegen verlangte, Blocher solle sich vom Brief distanzieren.