Ein Dorf will eine Vision umsetzen

BernerRundschau

Roggwil Der Slogan «Roggwil, aus gutem Grund» initiiert ein öffentliches Projekt

Mit einem öffentlichen Projekt will Roggwil seine künftige Entwicklung planen. Vernünftiges Wachstum und ein gutes Image sollen dafür sorgen, dass Roggwil eine begehrte Adresse wird. Dazu soll die Bevölkerung mit einbezogen werden.

marcel hammel

«Wir streben ein moderates Wachstum an, und wir möchten die Integration verbessern, um damit endlich das uns oft fälschlicherweise nachgesagte loszuwerden.» Mit dieser Aussage fasst Roland Juen, Geschäftsleiter der Einwohnergemeinde Roggwil, das zusammen, was in den kommenden Jahren die Roggwiler und Roggwilerinnen vermehrt interessieren und beschäftigen soll. Der Slogan «Roggwil, aus gutem Grund» ist nämlich aus den Legislaturzielen des Gemeinderates entstanden und soll in den kommenden vier Jahren zu einem konkreten Projekt werden. «Ein moderates Wachstum unserer Gemeinde war schon immer das erklärte Ziel; mit der an der letzten Gemeindeversammlung genehmigten Ortsplanungs-Revision ist der Rahmen für ein quantitatives Wachstum geschaffen worden», führt Juen weiter aus. Nun gelte es, auch die Grundlagen für ein qualitatives Wachstum zu schaffen.

Bevölkerung soll mitwirken

Das Projekt «Roggwil, aus gutem Grund» befindet sich momentan in einer ersten Vorstufe. Der Gemeinderat hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus drei Gemeinderatsmitgliedern und Geschäftsleiter Roland Juen, eingesetzt, die bis im kommenden Frühling die Projekt-Organisation definieren und ein erstes Grobkonzept erarbeiten soll. Im März 2007 soll über die Zielsetzungen und das Vorprojekt informiert werden, worauf dann erstmals die Bevölkerung mit einbezogen wird. «Die Meinung der Bevölkerung und der Roggwiler Institutionen muss unbedingt in das Projekt einfliessen, vor allem aber müssen die Bedürfnisse möglichst gründlich abgeklärt werden», erklärt Roland Juen das Vorgehen im nächsten Frühling.

Seiner Meinung nach dürfte diese wichtige Phase der Bedürfnisabklärungen einige Zeit in Anspruch nehmen. Einerseits müsse sie nämlich möglichst gründlich erfolgen, da mit grösster Wahrscheinlichkeit aus diesen Erkenntnissen eventuell sogar ein Leitbild für die Gemeinde entstehen könnte; andererseits sei es nicht so einfach, an gewisse Bevölkerungskreise heranzukommen, um deren Meinung auch wirklich zu erfahren. Juen nennt hier die Jugendlichen, die sich selten öffentlich äussern würden. «Gerade hier wäre eine Mitwirkung der Bevölkerung wichtig; sonst realisiert man irgend etwas, das dann gar nicht akzeptiert wird.»

Form und Zeitplan noch unklar

Wie die Mitwirkung konkret erfolgen soll – darüber ist sich auch Roland Juen noch nicht im Klaren. «Es gibt verschiedene Möglichkeiten, vom Fragebogen über Versammlungen bis hin zu Workshops.» Das versuche man jetzt, in der ersten Vorphase, abzuklären. Auch einen konkreten Zeitplan will Juen noch nicht bekannt geben. «Die Bedürfnisabklärung dauert sicher einige Zeit, sollte aber im kommenden Jahr 2007 erledigt werden», ist er überzeugt. Dann könnte man dann das eigentliche Projekt erarbeiten und daraus erste Massnahmen ableiten. Das dürften in erster Linie Marketingmassnahmen sein, aber auch die genannte Erarbeitung eines Leitbildes, spezielle Anstrengungen zur Verbesserung der Integration oder sogar anfallende Infrastruktur-Aufgaben könnten daraus entstehen.

Bis es soweit sein dürfte, müssen aber noch viel Basisarbeit und Information erledigt werden, um das Ganze möglichst breit abstützen zu können.