Die Veranstalter wollen Interessierten erst ab kommendem Wochenende nähere Angaben bekannt geben. Vor einigen Tagen haben die Hammerskins das Treffen als Gedenkveranstaltung für William L. Pierce deklariert, der diese Woche verstorben ist. Der US-Bürger

SonntagsZeitung

Auch beim Bundesamt für Polizeiwesen in Bern hiess es Ende Woche, man wisse nicht, wo das geplante Treffen stattfinden soll. Auf jeden Fall scheint der Festort abgelegen zu sein. Gemäss Einladung kann «am Veranstaltungsort nicht parkiert werden», so dass ein «Shuttle Bus» die Besucher vom Parkplatz zum Treffen fährt.

Bereits in den 90er-Jahren gab es mehrere Skin-«Sommerpartys»

Angekündigt sind sechs einschlägig bekannte Bands aus Italien, Deutschland, England und der Schweiz. Dissens heisst die vierköpfige Schweizer Band. Sie ist über eine Postfach-Adresse im luzernischen Malters erreichbar, wo die Hammerskins einst ihren «Nibelungensaal» betrieben. Die Band hat zwar noch kaum Konzerte gegeben, doch bereits im vergangenen Jahr eine CD veröffentlicht. Sänger der Gruppe ist ein bekannter 32-jähriger Hammerskin. In einem Interview, das in einer deutschen Skinhead-Zeitschrift erschienen ist, erklärt ein Dissens-Mitglied, sie seien zwar keine Hammerskin-Band, doch würden sie diese Bewegung unterstützen.Bereits in der ersten Hälfte der 90er-Jahre hatten die Schweizer Hammerskins jährlich eine «Sommerparty» organisiert. Letztmals im August 1995, als sich im aargauischen Schönenwerd rund 200 Glatzköpfe trafen. Wenige Wochen später griffen 55 Hammerskins eine Musikveranstaltung im luzernischen Hochdorf an. Dieser Zwischenfall schränkte die Organisationskraft der Hammerskins für längere Zeit ein, da gegen sämtliche Beteiligte Strafverfahren eingeleitet wurden und in allen Fällen Urteile ergingen. Doch im vergangenen Jahr waren Hammerskins an der Organisation verschiedener grösserer Skinkonzerte mitbeteiligt, so dass die Schweiz heute als «wahres Paradies» – so ein deutscher Naziskin – für Konzerte gilt.

Am Mittwoch feiert die rechte PNOS «den Geburtstag unseres Landes»

Bereits in der kommenden Woche werden sich die jungen Schweizer Rechtsextremisten zweimal treffen. Am nächsten Mittwoch feiert die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) «den Geburtstag unseres Landes». Auch die PNOSler geben genauere Angaben erst kurzfristig weiter. Im vergangenen Jahr vergnügten sich die PNOSler auf einem Hof im aargauischen Oberhof/Fricktal. Und für den 1. August rufen andere jugendliche Rechtsextremisten, die sich «Patrioten» nennen, zu einem Grossaufmarsch mit Schweizer Fahnen aufs Rütli auf. An der Bundesfeier hatten Neonazis auf dem Rütli die Ansprache von Bundesrat Kaspar Villiger gestört. Hans Stutz