Der Fuchs kommt in die Jahre

BernerZeitung

Der umstrittene Rechtsaussenpolitiker Thomas Fuchs tritt zurück. Allerdings nur als Parteipräsident der Kantonalen JSVP und erst in zwei Jahren. Danach strebt er politisch nach höheren Ämtern.

*Claudia Schlup

Der Präsident der Jungen SVP Kanton Bern, Thomas Fuchs, tritt auf Ende März 2002 von seinem Amt zurück. Dies teilte er am Samstag an der Hauptversammlung in Bern mit. Die Begründung: «Mein Alter», sagt der 34-jährige Fuchs gegenüber der Berner Zeitung. Damit sein Nachfolger genügend auf die zukünftige Aufgabe vorbereitet werden könne, habe er die Entscheidung so früh wie möglich bekannt gegeben. «Ein Abgang muss gut vorbereitet werden», so Fuchs. «Man stelle sich nur vor, wenn Blocher unvermittelt aufhören würde», zieht er eine nicht unbescheidene Parallele. «Dann gäbe es eine Katastrophe.» Und das soll in der Berner Jung-SVP verhindert werden.

Die Kronfavoriten
Auch mit potenziellen Nachfolgern für sein Amt kann der Chef bereits aufwarten. Er nennt vorerst Simon Glauser und Simon Stämpfli. Glauser ist als Pressechef Vorstandsmitglied der Jungen SVP. «Ihnen muss zuerst aber bewusst werden, was das alles zu tun gibt», sagt der Noch-Präsident. Was die Zukunft von Fuchs betrifft – er waltet auch als JSVP-Stadtrat sowie Co-Präsident der SVP-Sektion Bümpliz -, sei noch alles offen. «Ich könnte mir sogar vorstellen, politisch kürzer zu treten», sinniert der Rechtsaussenpolitiker, räumt aber gleich darauf ein, dass es ihm wohl langweilig sein würde. Für die Stadtberner Politszene könnte sein Abgang allerdings auch sonst Konsequenzen haben. «Das Co-Präsidium der Sektion Bümpliz ist keine grosse Herausforderung», sagt er. Seine Ambitionen gelten höherem. «Ein Grossratssitz ist die Minimalvariante.»

Defizit in der Kasse
An ihrer Hauptversammlung zog die JSVP positive Bilanz in Bezug auf das letzte Parteijahr. Unbefriedigend seien lediglich die Parteifinanzen. Die Nationalratswahlen hätten ein Defizit hinterlassen, heisst es in einem Communiqué. Nebst Präsident Thomas Fuchs wurde für die Amtsperiode bis 2002 auch Vizepräsident Sascha Rapaport wiedergewählt. Neu im Vorstand sind Marina Lanz aus Bern (Sekretariat) und Florian Stettler aus Uetendorf (Beisitzer).*