dem Satz „Nationalisten und Skinheads sind Menschen wie du und ich“.

Der Bund

Paul Dubacher, Kopräsident der SVP des Kantons Uri, hat rasch und unmissverständlich reagiert – anders als SVP-Spitzen in anderen Landesgegenden: „Wirdulden keine Rechtsradikalen in unserer Partei.“ Solange er in der SVP Uri etwas zu sagen habe, werde dies so bleiben. Dubacher hat am Samstag mit demjungen Sekretär aus Silenen geredet und ihm klar gemacht, dass für ihn in der SVP kein Platz ist. Dem Ausschluss kam der Sekretär zuvor und trat aus derSVP aus.

Dubacher hat den Silener als ruhigen und gepflegten Typ erlebt. Er sei deshalb sehr überrascht gewesen, als ihm die „Neue Urner Zeitung“ vom Auftritt desSVPlers auf dem Rütli berichtet habe. Die Urner SVP, erst vor kurzem gegründet, ist bisher eher moderat aufgetreten. Paul Dubacher glaubt nicht, dass esnoch mehr Leute mit rechtsextremer Gesinnung in seiner Partei hat.

Der Generalsekretär der SVP Schweiz, Jean-Blaise Defago, hat am Samstag mit Dubacher telefoniert und ihm für die klaren Worte gedankt. AuchParteipräsident Ueli Maurer ist der Ansicht, die Urner SVP habe richtig entschieden: „Wir wollen keine Rechtsextremen in der Partei“, sagt auch er. Dass inden vergangenen Monaten immer wieder Kontakte von SVP-Mitgliedern zu Neonazis bekannt geworden sind, führt er auf das rasche Wachstum seiner Parteizurück, da kenne man halt nicht mehr jedes einzelne Mitglied. „Diese Fälle aber sind nicht die Spitze eines Eisbergs“, sagt Maurer.

Die SVP-Parteileitung hat bisher immer von „Einzelfällen“ geredet. Sei es jener Fall in St. Gallen, wo ein SVP-Mitglied dem Holocaust-Leugner ErnstIndlekofer zu dessen Zeitschrift gratuliert hat, sei es jener Fall im Aargau, wo ein SVPler Verständnis für Hilters Rassenpolitik gezeigt hat, sei es in Genf, woein Neonazi – trotz Kritik – ziemlich lange in der Partei weiterwirken konnte.

Maurer spricht von den andern
An der nächsten Sitzung des Leitenden Ausschusses der SVP wird die Genfer SVP-Sektion ein Thema sein. „Genf war von Anfang an ein Sonderfall“, sagtUeli Maurer, überdies hätten auch andere Parteien Rechtsextreme in ihren Reihen. Etwa die Luzerner FDP den ehemaligen Kantonsparlamentarier JosefAlbisser, der den Neonazis Räume vermiete. Maurer hält es auch nach dem jüngst aufgeflogenen Fall des Urner Sekretärs nicht für zwingend, an der nächstenSitzung generell über die Probleme der SVP mit radikalen Rechten zu diskutieren. „Vielleicht aber wollen ein paar trotzdem darüber reden“, fügt Maurer hinzu.Generalsekretär Jean-Blaise Defago ist laut „SonntagsZeitung“ einer von denen, die das Thema am 27. September grundsätzlicher erörtern möchten.