Burgdorfer Neonazi-Schüler

Blick

Sein Vater ist Polizist, seine Mutter Sek-Lehrerin

VON NIKLAUS WÄCHTER

BURGDORF BE ? Er ist intelligent genug, um das Gymnasium zu besuchen, wird aber von den Eltern sträflich vernachlässigt: der 16-jährige Burgdorfer Neonazi C. R. So wurde er zum gefährlichen Rechtsradikalen und verprügelt in der Freizeit zusammen mit seinem Bruder A. R. (19) Mitschüler.

Der Vater der beiden Schläger ist Kantonspolizist, seine Mutter Sekundarlehrerin. Sie sind also in staatserhaltenden, erzieherischen Berufen tätig. Allerdings leben die beiden seit über zehn Jahren getrennt. Erziehungsberechtigt ist die Mutter. Doch die hat eine neue Stelle gefunden und wohnt jetzt in Moutier. Die glatzköpfigen Söhne leben ohne jede Aufsicht in Burgdorf und tun und lassen, was sie wollen.

Vater H. R. (40) war in den neunziger Jahren politisch aktiv. Er kandidierte 1999 bei den Schweizer Demokraten für den Nationalrat. Gewählt wurde er nicht, kam aber immerhin auf 9478 Stimmen.

H. R. sieht seine Buben seit Jahren nur einmal im Monat. Gefragt, was er von den beiden halte, meint der Polizist: «Ich sehe zwar, in welcher Aufmachung sie jeweils erscheinen und habe auch schon die Reaktion der Passanten bemerkt. Aber konkrete Klagen gab es nie. Weshalb kontaktiert mich niemand, wenn es Probleme gibt?»

Fünf verprügelte Gymnasiasten fordern, dass endlich etwas gegen die gewalttätigen braunen Mitschüler getan wird.