Asylzentrum-Kadermann kassiert Rüffel wegen Putin- und Trump-Fotos im Büro

20 Minuten. Die AOZ führte kürzlich ein ernstes Gespräch mit einem Betreuungsleiter eines Asylzentrums. Dabei ging es um Bilder, welche der Kadermann in seinem Büro hatte. 

Darum gehts

  • Ein Betreuungsleiter eines Asylzentrums hängte in seinem Büro unter anderem Bilder von Putin und Trump auf. 
  • Bei der AOZ nimmt man Stellung dazu.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesasylzentrums in Altstätten SG erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Betreuungsleiter. Der Kadermann soll sich regelmässig abwertend und erniedrigend gegenüber Asylsuchenden äussern. Auch hängen an seinem Arbeitsplatz Bilder von Wladimir Putin und Donald Trump. Sein Büro schmücken zudem die Sprüche «Death to Zion» und «Nothing can stop what’s coming». Der letztere wird unter anderem mit der rechtsextremen Verschwörungsbewegung QAnon in Verbindung gebracht.

Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) ist der Mitarbeiter seit vielen Jahren in einer leitenden Funktion bei der Asylorganisation Zürich (AOZ) tätig, die im Bundesasylzentrum Altstätten für die Betreuung der Asylsuchenden zuständig ist. «Die AOZ missbilligt jede Art von Diskriminierung und politischer Provokation dieser Art und verurteilt die Bilder im Büro einer leitenden Betreuungsperson aufs Schärfste», sagt Sprecher Martin Roth.

«Er zeigt sich reuig»

Die Bilder und Texte entsprächen weder den Werten der Organisation noch seien sie objektiv nachvollziehbar. «In der Zwischenzeit wurden die Bilder entfernt», so Roth. Mit dem Mitarbeiter habe man ein ernstes Gespräch geführt: «Er zeigt sich reuig und distanziert sich sowohl als Mitarbeiter der AOZ als auch als Privatperson von den suggerierten Inhalten dieser Bilder und Texte.»

Bezüglich der Abwertung und Erniedrigung gegenüber Geflüchteten seien jedoch keine Beschwerden eingegangen. «Der Mitarbeiter ist seit vielen Jahren in einer leitenden Funktion bei der AOZ tätig und hat sich gemäss unseren Informationen stets korrekt verhalten», sagt Roth. Man werde aber weitere Gespräche führen, zusätzliche Abklärungen treffen und dann über mögliche weitere Massnahmen entscheiden.  

Im Bundesasylzentrum Altstätten werden bis zu 340 Bewohnerinnen und Bewohner betreut, darunter Männer, Frauen, Familien sowie unbegleitete Minderjährige. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 140 Tage. Die Herkunftsregionen der Bewohnerinnen und Bewohner ändern sich laufend.