Massenschlägerei in Chiasso knapp verhindert: Rechte «Schutztruppe» jagt Asylbewerber

Blick.ch: CHIASSO – TI – Es passiert nach dem EM-Spiel Schweiz gegen Albanien: 15 schwarz gekleidete Männer treffen am Bahnhof auf eine Gruppe Flüchtlinge.

Die Stimmung ist am vergangenen Samstag eigentlich gut. Die Nati hat Albanien mit 1:0 geschlagen. Ein guter Anfang der EM für Schweizer Fussball-Fans. Doch am Grenzbahnhof von Chiasso TI herrscht eine andere Stimmung. Es droht eine Massenkeilerei.

Eine Gruppe von 15 vermutlich Rechtsradikalen trifft auf Asylbewerber aus dem nahe gelegenen Empfangszentrum, schreibt die Tessiner Tageszeitung «La Regione». Sie seien alle schwarz gekleidet, empfanden sich wohl als eine Art Schutztruppe gegen Flüchtlinge, heisst es aus Polizeikreisen.

Vermutlich habe es sich herumgesprochen, dass in letzter Zeit die Zahl der Asylbewerber im Tessin zugenommen habe. Chiasso, neuer Magnet für Selbstjustizler? 

Die Deutschschweizer Männer, höchstwahrscheinlich aus der Neonazi-Szene, gehen auf die Ausländer los. Die Gemeindepolizei, die ihren Standort nur wenige Meter vom Ort des Geschehens hat, greift sofort ein.

Dank des schnellen Einsatzes der Beamten können Verletzungen verhindert werden. Nur ein Ei fliegt. Es trifft den Kopf eines Polizisten.

Publiziert am 14.06.2016 | Aktualisiert vor 3 Minuten