Köln oder Kabul?

 

Die Wochenzeitung vom 17.12.2009

Die islamfeindliche Bürgerbewegung Pro Köln meldet, dass ihr Andreas Glarner, Grossrat und Fraktionspräsident der Aargauer SVP, beigetreten sei. Glarner gehöre zu den «profiliertesten Islamisierungskritikern», er wolle «auch in Nordrhein-Westfalen über die Erfahrungen in der Schweiz und über die Minarettsverbotsinitiative» referieren. Im Verfassungsbericht des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen wird Pro Köln seit 2004 unter dem «Verdacht einer rechtsextremistischen Bestrebung» aufgeführt. Gegenüber Schweizer Medien behauptet Glarner: «Ich habe es nicht gewusst. Aber in Deutschland stehen fast alle Parteien unter Beobachtung. Dort würde auch die SVP unter Beobachtung fallen.» Apropos «profilierter Islamisierungskritiker»: Glarners Beitrag bestand bis anhin darin, Plakatslogans wie «Maria statt Scharia» oder «Aarau oder Ankara» zu entwerfen.

Hans Stutz