Die «Fremdvölker» der JSVP

 

Die Wochenzeitung vom 17.12.2009

Das Bulletin des parteiunabhängigen Informationskomitees Pikom, präsidiert vom Berner Grossrat Thomas Fuchs (SVP), veröffentlicht einen Mus terbrief gegen Einbürgerungen «aus dem Balkan». Verfasst hat ihn der Luzerner JSVP-Präsident Anian Liebrand. Im Begleittext schreibt Liebrand von «Tausenden von Fremdvölkern», die ins Land strömen würden, auch erwähnt er «kulturfremde, nicht integrierte Ausländer», die sich den Schweizer Pass «erschleichen» wollten. Der Ausdruck «Fremdvölker» stammt aus dem nationalsozialistischen Vokabular, der Begriff «kulturfremd» wird sonst von Rechtsextremen verwendet. Im Pikom-Vorstand amtiert als Vizepräsident auch der Aargauer Staatsanwalt Peter Heuberger (FDP). Nachdem die Sache publik geworden ist, erklärte er den Rücktritt aus dem Pikom-Vorstand und auch aus dem Vorstand der Aargauischen Vaterländischen Vereinigung. Auch distanziere er sich von den Musterbriefen.

Hans Stutz