Anonymes Mail zu Frauenfelder Anschlägen

St. GallerTagblatt

Anonymes Mail zu Frauenfelder Anschlägen

Frauenfeld. Der Brandanschlag auf ein Frauenfelder Pub habe das richtige Ziel getroffen, wird in einem Mail aus der Antifa-Szene bekräftigt.

Thomas Wunderlin

Am Samstagabend warfen Unbekannte einen Behälter mit Brandbeschleuniger gegen das Charlie-Pub an der Frauenfelder Murgstrasse. An Gartentischen und Fassaden entstand gemäss Polizeimeldung ein Schaden von mehreren Tausend Franken. In einem Bekenner-Mail an «20 Minuten» bezeichnete die «Bewegung Füür und Flamme» das Lokal als «Treffpunkt für Faschisten». Im Charlie-Pub gebe es kaum Rechtsextreme, zitierte die Gratiszeitung eine anonyme «Szenegängerin».

Die «Antifa Recherche Thurgau», die der «Bewegung Füür und Flamme» offenbar nahe steht, wollte das nicht auf sich sitzen lassen. In einem Mail, das gestern an verschiedene Medien verschickt wurde, wird bekräftigt, im Charlie-Pub würden Rechtsextreme verkehren. Dabei beruft sich der anonyme Verfasser auf Beobachtungen der letzten drei Jahre.

In Frauenfeld gilt jedoch ein anderes Lokal unweit des Charlie-Pubs als Rechtsextremen-Treffpunkt. Dazu äussert sich die «Antifa Recherche Thurgau» nicht.

Auch der Farbanschlag auf das Bezirksgericht Frauenfeld vor zwei Wochen traf eventuell das falsche Ziel. Denn es war das Obergericht, das kurz zuvor die Naziskins vom Eisenwerk abgeurteilt hatte. Auch hier bemüht sich die «Antifa Recherche Thurgau», den Eindruck eines Irrtums zu widerlegen: Der Farbanschlag habe einer Justiz gegolten, die den «legitimen Widerstand» kriminalisiere. Laut George Müller, Sprecher der Kantonspolizei Thurgau, laufen in beiden Fällen die Ermittlungen noch.

Die «Antifa Recherche Thurgau» schliesst ihr Mail mit der Ankündigung, die «Antifa-Frühlingskampagne» werde weitergehen.