Schlauchboote mit Wasserspritze abgewehrt

AargauerZeitung

Sicherheit Rechtsextreme versuchten aufs Rütli zu kommen, die Polizei blieb jederzeit Herr der Lage

Das Sicherheitsdispositiv rund um die Bundesfeier auf dem Rütli hat funktioniert. Rund 200 Rechtsextreme wurden zu Wasser und zu Land am Zutritt auf die Wiese über dem Vierwaldstättersee gehindert.

Veranstalter, Sponsoren und Polizei der Kantone Uri und Schwyz sowie der Stadt Luzern zogen gestern Abend eine positive Bilanz über den Grosseinsatz rund um die Bundesfeier auf dem Rütli. Bereits am frühen Morgen schritt die Polizei am Landungssteg zur Rütli-Wiese ein erstes Mal ein, als sechs Gummiboote mit rund 20 Personen landen wollten. Die Seepolizei Schwyz begleitete die Paddler nach Brunnen zurück, woher sie gekommen waren. Eine grössere Gruppe von rund 30 Personen nahm am Mittag vom Wolfssprung her mit einem Dutzend Schlauchbooten einen zweiten Anlauf, um aufs Rütli zu gelangen. Auch sie wurden abgewiesen, unter anderem mittels einer Wasserspritze vom Boot der Seepolizei aus.

Die Kantonspolizei Schwyz nahm Personenüberprüfungen vor. In Brunnen wurden bis Mitte Nachmittag mehr als 100 Personen weggewiesen, jedoch niemand verhaftet.

Gut 60 Personen aus der rechtsextremen Szene wurden von der Urner Kantonspolizei zwischen Bauen und Seelisberg gestoppt, als sie zu Fuss unterwegs waren. Weiteren 19 Personen verweigerte die Polizei zwischen Emmetten und Seelisberg die Weiterfahrt mit dem Auto. 6 Rechtsextreme wurden auf dem Rütli selber weggewiesen. Kurz nach Schluss der Feier detonierte ausserdem ein Knallkörper, ohne jemanden zu verletzten.

Die Stadtpolizei Luzern löste am späteren Nachmittag eine unbewilligte Kundgebung der linksautonomen Szene auf. Die etwa 80 Personen hatten sich zu einem Demonstrationszug formiert. Das Ticketing mit der Securitas bei der Abfahrt der Gäste aufs Rütli habe reibungslos funktioniert.

Lenzburger Feier ungestört

Die 1.-August-Feier auf Schloss Lenzburg blieb in diesem Jahr von Störenfrieden aus der rechtsextremen Szene verschont. Die Kantonspolizei Aargau markierte mit einem Grossaufgebot im und ums Schloss Präsenz. Im vergangenen Jahr versuchten rund 200 Rechtsextreme die Feier zu stürmen und die 1.-August-Rede des damaligen Bundespräsidenten Samuel Schmid zu stören. «Es gab im Vorfeld weder Anzeichen auf einen Aufmarsch wie im letzten Jahr noch haben wir während der Feier irgendwo in der Nähe einen Rechtsextremen gesehen. Aber: Wir waren für jeden Fall gerüstet», so Rudolf Woodtli, Kapo-Informationschef. Dutzende Polizisten überwachten neuralgische Punkte beim Schloss und patrouillierten in der näheren Umgebung mit Einsatzfahrzeugen.

Anlässlich der Bundesfeier auf Schloss Lenzburg brach ein 69-jähriger Lenzburger zusammen. Gemäss Tele M1 ist er im Spital gestorben.