Kradolf will nicht zum Neonazi-Paradies werden

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KRADOLF. Der Kradolfer Gemeinderat ist verärgert über das Neonazi-Treffen vom Wochenende. Dort trat auf dem Teigi-Arealeine rechtslastige Band aus Deutschland auf.

Rund 50 Personen, die gemäss Kapo Thurgau aus dem Umfeld der Schweizer Hammerskins stammen, fanden sich am Samstagabend in der Teigi ein. Die ehemalige Teigwarenfabrik bot damit nach August 2006 und Mai 2008 bereits zum dritten Mal Obdach für eine rechtsextreme Zusammenkunft. Bei Polizeikontrollen wurde zwar kein Material sichergestellt, das gegen die Antirassismusstrafnorm verstösst. Gemeindeammann Walter Schönholzer zeigt sich aber trotzdem aufgebracht: «Der Gemeinderat ist verärgert über diesen Anlass.» Man werde beim Vermieter diesen Unmut schriftlich zum Ausdruck bringen. «Kradolf ist ein tolerantes Dorf, in der Teigi ist sogar eine Moschee untergebracht», sagt Schönholzer. Nahe der Moschee spielte am Samstagabend die deutsche Band White Voice, deren Texte gemäss Polizei zwar «rechtslastig», strafrechtlich aber nicht relevant seien. Markus Nick, Liegenschaftsverwalter der Teigi, hat kein Problem mit Neonazis als Mietern ? «solange nichts Verbotenes passiert». Da der Raum aber nicht für Veranstaltungen gedacht sei, werde er mit dem Mieter das Gespräch suchen. upz

In der ehemaligen Fabrik Teigi in Kradolf trafen sich rund 50 Personen aus dem rechtsextremen Umfeld.