Account gesperrt

Tachles.

Ganze vier Monate brauchte Airbnb, um den Account eines antisemitischen Nutzers zu sperren. Im Sommer informierte eine jüdische Familie die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) darüber, dass ihr die Mietung einer Ferienwohnung im Bündnerland verweigert wurde, weil der Anbieter nicht an ultraorthodoxe Juden vermieten wollte (vgl. tachles 29/21). Die GRA intervenierte bei Airbnb, oder besser gesagt: versuchte zu intervenieren. Denn wie GRA-Geschäftsleiterin Dina Wyler sagt, wurden der Stiftung alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt. Doch die GRA blieb beharrlich und so wurde ihr am 15. November, rund vier Monate nach dem Vorfall, von Airbnb mitgeteilt, dass die Untersuchung des Falls abgeschlossen sei. Diese habe ergeben, dass der Wohnungsanbieter gegen die Nichtdiskriminierungsrichtlinie (NDP) verstossen habe und deshalb von der Plattform entfernt wurde. Die NDP verpflichtet alle Mitglieder und Nutzer der Pla!form zu einem respektvollen und vorurteilsfreien Handeln und verbietet jegliche Diskriminierung. Dass die Klärung des Vorfalls im Sommer derart viel Zeit in Anspruch genommen hat, zeigt jedoch auf, dass es bei der Umsetzung noch hapert. Da sich die Kommunikation mit der Plattform für die GRA als schwierig und mühsam erwies, steht die GRA weiterhin in Kontakt mit der Plattform, um herauszufinden, weshalb der Prozess so viel Zeit in Anspruch nahm und mit welchen Massnahmen Diskriminierung in Zukunft besser verhindert werden könne. JD