Zahl auf hohem Niveau stabil

ZüriZeitung

Die Anzahl rechts- oder linksextremer Vorfälle im Jahr 2007 ist in der Schweiz auf einem «konstant hohen» Niveau stabil geblieben. Bei jedem zweiten Ereignis war Gewalt mit im Spiel, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) am Freitag mitteilte. Vorfälle mit einem rechtsextremen Hintergrund verzeichnete das Fedpol im Jahr 2007 insgesamt 106. Das sind drei weniger als im Vorjahr. Die Zahl gewaltsamer Ereignisse nahm von 64 auf 56 ab. Dabei unterschied das Fedpol nicht, ob es sich dabei um Gewalt gegen Personen oder Sachen handelte. Mehr als die Hälfte der Vorfälle ereigneten sich in den Kantonen Aargau und Solothurn.

Am meisten Aufsehen sorgten aber die gescheiterten Versuche von Rechtsextremen, am 1. August aufs Rütli UR zu gelangen. Ein Treffen der Partei national orientierter Schweizer (Pnos) im November in Luzern, an dem zwischen 80 und 100 Personen teilnahmen, wertete das Fedpol ebenfalls als ein rechtsextremes Ereignis. Das Fedpol geht davon aus, dass wie in den vergangenen Jahren rund 1200 Personen zum harten Kern der rechtsextremen Szene gezählt werden können. Hinzu würden rund 600 Mitläufer kommen.

2000 Linksextremisten

Die Zahl der linksextrem motivierten Vorfälle lag im Jahr 2007 bei 221. Das sind sechs weniger als im Vorjahr. Auch hier kam es bei der Hälfte der Ereig- nisse zu Gewalt gegen Personen oder Sachen. Die Zahl der Linksextremen schätzt das Fedpol auf unverändert rund 2000 Personen. Der grösste Vorfall von linksextremer Gewalt ereignete sich am 6. Oktober im Zuge einer Anti-SVP-Kundgebung in Bern: Nach Angaben des Fedpol wurden drei unbeteiligte Personen und 18 Polizisten verletzt. Ausserdem kam es zu grossen Sachschäden. An den Ausschreitungen waren 500 Linksextremisten beteiligt