Schweizer Neonazi-Jäger Heinz Kaiser (†73) ist tot

Blick.

Sein halbes Leben verbringt Heinz Kaiser (†73) mit dem Kampf gegen Rechtsextreme. Nun ist der Neonazi-Jäger gestorben.

Ralph Donghi

Jahrzehntelang kämpfte Heinz Kaiser (†73) aus Frick AG gegen Neonazis. Nun hat er den Kampf gegen den Krebs am frühen Morgen des 6. August 2022 verloren. Seine Tochter und seine Freundin waren bei seinen letzten Atemzügen bei ihm. Heinz Kaiser wird im engsten Familienkreis an seinem Lieblingsplatz in einem Wald seine letzte Ruhe finden.

Kaiser war als Neonazi-Jäger bekannt und gefürchtet. In seiner Karateschule kam er erstmals in Kontakt mit Neonazis. «Einer hatte sich als Schüler bei mir reingeschlichen, um Karate-Kämpfer abzuwerben», erinnert er sich im Juni, als Blick ihn in seiner Wohnung besuchen konnte. «Ich habe es gemerkt und ihn rausgeworfen.»

Videobotschaft von Deep-Purple-Bassist

Danach folgen Jahrzehnte des Kampfes. In Olten SO prügelte er zwei Nazis spitalreif, weil diese auf ihn loswollten. Zudem reichte er immer wieder Anzeigen ein. «Es kam zu sicher zehn Verurteilungen von Rechtsextremen», erinnerte sich Kaiser.

2007 wurde er von Unbekannten mit dem Tod bedroht. Deswegen musste Kaisers Tochter sogar eine Weile mit Polizeischutz zur Schule.

Am 18. März dieses Jahr erhielt Kaiser die Diagnose Kleinzellenkrebs. Weil sein Krankheitsverlauf derart schnell voranschritt, kam es zu keinem Wunsch-Treffen mehr mit dem Bassisten von der Band Deep Purple. «Roger Glover hat ihm jedoch vor seinem Tod noch eine Videobotschaft geschickt und ihm alles Gute gewünscht», sagt Kaisers Freundin zu Blick. «Heinz konnte somit nach einem erfüllten Leben friedlich gehen.»