Rechtsrock gegen Muslime

SonntagsZeitung: Deutsche Hooligan-Band plant Auftritt in Basel

Basel/Köln Hooligans und Neonazis feiern die Ereignisse als «Wunder von Köln». Am Sonntag vor ­einer Woche artete dort eine antimuslimische Demonstration in Strassenschlachten aus. Knapp 5000 Rechtsextreme grölten rassistische Parolen und machten Jagd auf Linke und Polizisten. Bilanz: 44 Verletzte und 20 Verhaftete.

Hinter den Krawallen unter dem Motto «Hooligans gegen ­Salafisten» steht ein Zusammenschluss von gewalttätigen Fussballfans und Rechtsextremen, der sich jetzt auch in der Schweiz formiert. Am 15. November plant die deutsche Hooligan-Band ­«Kategorie C – Hungrige Wölfe» ein Geheimkonzert im Raum Basel. Die Rechtsrock-Gruppe aus Bremen wird vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet.

Sympathisanten wollen ähnliche Proteste in der Schweiz

Der Bandname ist angelehnt an die polizeiliche Einteilung von Fussballfans in die Kategorien A, B und C. C steht für Gewalt suchende Fans. Die Band agierte als Drahtzieher der Kölner Krawalle. Kurz bevor der Mob auf Polizisten losging, spielte sie ihren eigens für die Demonstration komponierten Song «Hooligans gegen Salafisten». In Anspielung auf Muslime grölte der Sänger: «Heute schächten sie Schafe und Rinder, morgen vielleicht schon Christenkinder.» Das Lied avancierte unterdessen zur Hymne der neuen Bewegung, auf Youtube wurde es bereits über 200 000-mal angeklickt.

Den Song dürfte die Band, die auf ihrer Website T-Shirts mit Aufdrucken wie «Hoolizei, Anti ­Sharia Team» verkauft, auch in ­Basel zum Besten geben. Sympathisanten sehen das Konzert als Startschuss für ähnliche Proteste in der Schweiz.

Noch ist nicht klar, wo die Band auftreten will. Aus gutem Grund: Die Staatsmacht in Deutschland hat vergangene Konzerte der Band wiederholt verboten und polizeilich verhindert. Die Basler Polizei weiss von der Veranstaltung, will sich aus taktischen Gründen aber nicht dazu äussern.