Rechtsextreme wollen nicht mehr an ihren Stammtisch

Blick

…weil die Beiz jetzt einen italienischen Namen hat

VON ALEXANDER SAUTTER (BLICK

BASEL ? Ärger bei der rechtsextremen Partei Pnos. Die Mitglieder wollennicht mehr an ihren Stammtisch sitzen. Grund: Der neue Wirt hat aus ihrer Beizein italienisches Restaurant gemacht. Jetzt findet die Pnos kein Lokal, das sieaufnehmen will.

Im Restaurant «Bohrerhof» in Allschwil BL trafen sich die Rechtsextremenjeweils am Montagabend. Am Stammtisch tranken die Mitglieder der «ParteiNational Orientierte Schweizer» (Pnos) ihr Bier und schwangen braune Reden.

Das ist vorbei. Denn der «Bohrerhof» heisst jetzt «Taverna Morandi». Derneue Wirt hat ihn zu einem Feinschmeckerlokal umgebaut. Das passt denRechtsextremen nicht. Sie suchen eine neue Beiz.

In einem BLICK vorliegenden E-Mail schreibt ein Pnos-Sympathisant den«Kameraden»: «Ich habe in Binningen zwei Restaurants entdeckt, in welchen wirvielleicht den Stammtisch abhalten könnten ? Sie machen von aussen einen“unverseuchten“ Eindruck.» Unterschrieben ist das Mail an den Pnos-Parteivorstand mit«Heil euch».

Brisant: Das Mail wurde von einem Lehrling des basellandschaftlichenVermessungsamts via Geschäftsmail verschickt. Bei der zuständigen Volkswirtschafts-und Sanitätsdirektion VSD ist man empört: «Wir finden es absolutinakzeptabel, dass ein solcher Brief über Geschäfts-Mail verschickt wird», sagtVSD-Sprecher Fredi Spinnler. «Wir werden mit dem Lehrling das Gespräch suchen und danndie Konsequenzen ziehen.»

Einen Stammtisch hat die Pnos weiterhin nicht. Die im E-Mail erwähntenBeizer zu BLICK: «Rechtsextreme wollen wir nicht als Gäste.»