Rechte Schläger sollen sich vor Gericht verantworten müssen

BaslerZeitung

Liestal. Seit gestern sind alle Täter aus der U-Haft entlassen

PHILIPP LOSER

Bis zu fünf Jahren Haft drohen Rechtsextremen, die Ende 2006 eine Gruppe junger Männer angegriffen hatten. Alle fünf Verhafteten haben versichert, aus der rechten Szene aussteigen zu wollen.

Die fünf Schläger, die am 23. Dezember 2006 auf dem Bahnhof Liestal einen 18-jährigen Schweizer, zwei Italiener (17 und 20) und einen Algerier (18) angegriffen hatten, sind wieder auf freiem Fuss: Gestern wurde der letzte Täter aus dem Liestaler Untersuchungsgefängnis entlassen, wie Angela Weirich vom Bezirksstatthalteramt Liestal sagt. Die Mittäter sind schon seit Ende Januar wieder in Freiheit ? der gestern Entlassene war flüchtig und konnte erst Mitte Januar verhaftet werden.

Geht es nach dem Statthalteramt, müssen sich die fünf jungen Rechten vor Gericht verantworten: «Die Täter sind schon für frühere Vorfälle verantwortlich», sagt Weirich. Darum soll der Fall vor Gericht und nicht per Strafbefehl behandelt werden. Die überwiesene Anklage lautet auf «Angriff» und wird mit einer Geldbusse oder Haft bis zu fünf Jahren bestraft.

Zwei der fünf Schläger waren schon 2004 beim Überfall auf den Coop-Pronto-Shop in Liestal beteiligt. Sie gehörten nicht zu den Haupttätern, wurden jedoch vom Basler Jugendgericht (sie waren zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig) zu bedingten Einschliessungen verurteilt. Ob diese Vorstrafen nun vollzogen werden, wird ein allfälliger neuer Prozess zeigen. Mindestens bis Ende Jahr werde es noch dauern, bis der Fall verhandelt werden könne, sagt Weirich. Während der Einvernahmen versicherten alle fünf, aus der rechten Szene aussteigen zu wollen, und sie sind jetzt in entsprechender Beratung. Weirich: «Sie machten den Eindruck, als meinten sie es ernst.»