Post von den Rechtsextremen

Newsnet: Die Gemeinde Hombrechtikon macht erneut wegen Rechtsextremer von sich reden. Diese wenden sich jetzt mit Flugblättern an die Bevölkerung.

Anlass für die Rechtsextremen, aus der Deckung zu kommen, ist ausgerechnet eine Demonstration gegen Rechtsextremismus: Unter dem Namen «Antifaschistische Aktionsfront» sind Anfang September rund hundert zum Teil vermummte Demonstranten ohne Bewilligung durch Hombrechtikon gezogen. Dies, weil in der Zürcher Oberländer Gemeinde das Nazi-Netzwerk «Blood & Honour Zürich» verankert sei.

Die Neonazis fühlten sich dadurch offensichtlich provoziert. Nicht nur, dass einige von ihnen dem Umzug damals entgegentraten. Jetzt melden sie sich auch per Flugblatt bei der Hombrechtiker Bevölkerung, wie «20 Minuten» meldet. In zahlreichen Briefkästen tauchten demnach Flugblätter auf, die mit dem Logo von Blood & Honour versehen waren.

Gemeinde distanziert sich

Darauf werben die Verfasser um die Sympathie der Hombrechtiker, indem sie die linken Demonstranten kritisieren. Diese seien bloss auf Zerstörung aus und hätten «sinnfreie Parolen» wie «No Nazis» an Fassaden gesprayt. Sie selbst dagegen hätten sich niemals Ähnliches geleistet – auch nicht vor drei Jahren beim Fackelzug durch Hombrechtikon zum Jahrestag der Bombardierung von Dresden im Zweiten Weltkrieg. Diesen wollte damals niemand im Dorf gesehen haben, die Flugblattverfasser geben nun aber indirekt zu, dass Rechtsextreme ihn veranstaltet haben.

Der Hombrechtiker Gemeindeschreiber Jürgen Sulger sagt zu den Flugblättern: «Wir distanzieren uns unmissverständlich von jeder Form von Extremismus.» Rechtlich könne man jedoch nicht dagegen vorgehen, da der Inhalt des Schreibens laut Polizei nicht illegal sei.