Neonazi: Rechtshilfegesuch – Schweiz will Deutsche zu Mordwaffe befragen

 

SonntagsZeitung vom 20.01.2013

Bern Die Staatsanwaltschaft Berner Oberland intensiviert ihre Ermittlungen gegen einen der beiden mutmasslichen Schweizer Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU).

 

Sie will in den nächsten Wochen ein Rechtshilfegesuch an die deutschen Behörden stellen, wie Staatsanwalt David Steimer gegenüber der SonntagsZeitung bestätigt.

Ziel: die Befragung von mehreren deutschen Staatsangehörigen. Dadurch erhoffen sich die Behörden neue Hinweise zum Weg der Mordwaffe, mit dem das Neonazi-Trio neun Ausländer und eine deutsche Polizistin erschossen haben soll.

Dem tatverdächtigen Schweizer wird vorgeworfen, der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle bei der Beschaffung der Ceska-Pistole geholfen zu haben. Gegen den Berner Oberländer läuft ein Verfahren wegen Unterstützung einer kriminellen Organisation und Beihilfe zu Mord.

Gleichzeitig kündigt die Staatsanwaltschaft an, das Verfahren gegen einen zweiten Berner Oberländer einzustellen. Steimer bestätigt: «Wir stellen die Ermittlungen gegen einen der beiden Beschuldigten noch im Verlaufe des Januars ein.» Der Verdacht wegen Unterstützung einer kriminellen Organisation habe sich nicht erhärtet. Fabian Eberhard