Neonazi-Konzert: Gemeinde ging von Hochzeitsfeier aus

20 Minuten. Die Freiburger Polizei konnte in letzter Sekunde ein Treffen von Rechtsextremen verhindern.

Am Freitagabend erfuhr die Kantonspolizei Freiburg aus sozialen Netzwerken, dass Schweizer Hammerskins am Samstag im Kanton Freiburg ein Konzert mit rechtsextremen Bands veranstalten wollten. Es hätten Katastrof aus Italien und Wolfsfront aus Deutschland spielen sollen. Wo genau, das war den Behörden allerdings nicht bekannt. Am Samstagabend konnte die Polizei schliesslich Personenkontrollen auf der Autobahn raststätte Rose de la Broye in Lully durchführen, wo sie erfuhr, dass das Zusammentreffen der Skins im Primarschulhaus in Seiry in der Gemeinde Lully geplant war. Da keine Bewilligung für das Konzert vorgelegen habe, entschieden Polizei und Oberamt, den Anlass zu verbieten. 60 Personen, die das Konzert besuchen wollten, konnte die Polizei stoppen. Der Band
Katastrof wurde ein Einreiseverbot auferlegt. Die Band Wolfsfront sei vom Platz verwiesen und von der Polizei eskortiert worden.
«Wir sind der Polizei sehr dankbar», sagt Gérard Brodard, Gemeindepräsident von Lully. «Den Saal hatten wir für ein Essen vermietet. Wir gingen davon aus, dass es sich um eine Hochzeit handelt.» Es gebe in der Regel keinen Anlass, ein solches Hochzeitsessen zu hinterfragen. Er ist der Polizei dankbar, sie habe das toll gemacht. «Was die Folgen gewesen wären, wenn das Konzert stattgefunden hätte, wissen wir ja nicht.»