Nach Massenschlägerei will Justiz durchgreifen

St. GallerTagblatt

Die Massenschlägerei vom 12. Oktober am Marktfest in Kaltbrunn hat Folgen: Die Täter müssen mit harten Strafen rechnen.

Peter Traxler

Der diesjährige Maimarkt in Kaltbrunn nahm ein böses Ende. In der Nacht zum 12. Oktober gegen 2 Uhr gerieten zwei Gruppen stark alkoholisierter 18- bis 23-Jähriger aneinander. Laut Polizeiangaben hat es sich dabei um Rechtsextreme einerseits und Ausländer anderseits gehandelt.

Die Gewalt zwischen den etwa gleich grossen Gruppen eskalierte zusehends und selbst am Boden liegende, wehrlose Opfer wurden schonungslos in den Kopf getreten. Fünf Personen und ein Polizist mussten im Anschluss in Spitalpflege verbracht werden.

«Deutliches Zeichen setzen»

Der Vorfall sorgte weit über das Linthgebiet hinaus für Empörung. Auch für die Strafbehörden ist klar: «Wir werden ein deutliches Zeichen setzen und Freiheitsstrafen und empfindliche Bussen beantragen», betont Kaspar Good, Leiter des Untersuchungsamtes in Flums. Es werde mit Sicherheit zu Verurteilungen kommen. Gegen ein bis zwei Dutzend Schläger dürfte es zur Anklage kommen. Die Strafandrohung reicht bis zu fünf Jahren Haft.

Organisierte Gruppen?

Noch ist unklar, wie es zur Eskalation kam. Fest steht laut Good aber, dass es «nicht eine gute und eine böse Seite» gegeben habe. Die Rechten wie auch die Ausländer seien massiv gewalttätig geworden, auch wenn sich im Nachhinein jeder als Opfer darstellen wollte.

Die Ermittlungen seien entsprechend aufwendig und noch in vollem Gange, erklärte Hans Eggenberger, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Er wollte Gerüchte, bei den beiden Lagern habe es sich um organisierte Gruppen gehandelt, weder bestätigen noch dementieren. Fest steht hingegen, dass auch Personen aus anderen Kantonen an den Gewalttätigkeiten teilgenommen hatten, darunter auch bekannte Schläger.