Hakenkreuze und Nazi-Parolen

TagesAnzeiger

Wieder sind in Horgen Nazi-Parolen und Hakenkreuz-Schmierereien aufgetaucht: Diesmal in einer Fussgängerunterführung.

Von Arthur Schäppi

Horgen. – «Sieg Heil» – mit dieser unheilvollen Parole aus finsterer Nazi-Zeit und mit Hakenkreuzen werden seit kurzem ahnungslose Fussgänger in der Seestrassenunterführung bei der Schärbächlistrasse konfrontiert. Unbekannte haben die Nazi-Sprüche und Embleme über die Ostertage im seitlichen Abgang mit silberner Farbe aufgesprayt. An Wänden, die von der Gemeinde mit himmelblauer Farbe eben frisch gestrichen worden waren. Ein Hakenkreuz prangt auch im unterirdischen Korridor.

Bei der Gemeinde reagiert man empört: «Für Schmierereien, erst recht, wenn sie mit Nazi-Parolen verbunden sind, gibt es in Horgen Nulltoleranz», macht Gemeindepräsident Walter Bosshard (FDP) unmissverständlich klar. Sie werden daher in den nächsten Tagen allesamt entfernt. Bosshard glaubt zwar nicht, dass sich in Horgen eine rechtsextreme Szene eingenistet hat. «Wir nehmen diese Schmierereien aber sehr ernst und wollen sie auf gar keinen Fall dulden.» Der Gemeinderat prüfe denn auch eine Strafanzeige gegen unbekannt. Mit der gleichen Nazi-Parole waren im August bereits Fährenpromenade und Schinzenhof-Garage verunstaltet worden. Die Täter konnten bis heute nicht gefasst werden. Auf die rechtsextremen Provokationen reagierte damals eine spontan gebildete Gruppe mit der Durchführung eines öffentlichen «Picknicks gegen Rassismus».