Gipfeltreffen zum Fall Scherrer

Der Bund

BIEL / Linke, grüne und bürgerliche Politiker trafen sich, um eine gemeinsame Position gegenüber dem umstrittenen Polizeidirektor zu finden.

sms. Wenn Biels Spitzenpolitiker von links bis rechts mit Ausnahme der Vertreter der Freiheitspartei (FPS) an einem Freitagabend zusammenkommen, muss der Anlass ein wichtiger sein. Der Anlass hiess «Jürg Scherrer», und fast der gesamte Gemeinderat sowie Vertreter von Parteien und Stadtratsfraktionen trafen sich gestern, um eine gemeinsame Haltung gegenüber dem umstrittenen Polizeidirektor zu finden. Vor Redaktionsschluss wurde kein Ergebnis bekannt. Dem Vernehmen nach wurde insbesondere die Frage erörtert, ob und in welcher Form sich Stadt- und Gemeinderäte an der vom Gewerkschaftsbund organisierten Kundgebung «für die Völkerverständigung und für ein weltoffenes Biel» vom 23. Mai beteiligen sollen. Per Medienmitteilung meldeten sich gestern zwei Bieler Parteien und forderten den Rücktritt Scherrers aus dem Gemeinderat. Auf diese Weise solle der Polizeidirektor die Konsequenzen aus seinen «schockierenden Äusserungen» («die Gaskammern sind ein Detail der Geschichte») ziehen, schreibt die Grüne Freie Liste. Für den Parti Socialiste Romand kann Scherrer den der Stadt zugefügten Imageschaden nur mit seinem Rücktritt beheben.

Für Musik, gegen Kameras

Nicht explizit gegen die Person Jürg Scherrer, aber gegen die von Scherrer geplanten Überwachungskameras und für die Aufhebung des derzeitigen Strassenmusik-Verbots richtet sich eine Demonstration, die heute um 14Uhr auf der Mühlebrücke beginnt. Initianten sind unter anderem die Bieler Jungsozialisten und wiederum der Gewerkschaftsbund.