GGG-Fon weckt regionales Interesse

Der Bund

RECHTSEXTREME / Die Region Bern will sich am Beratungstelefon GGG-Fon beteiligen, das Münchenbuchsee zur Bewältigung des Skinhead-Problems aufgeschaltet hat.

dre. Das Beratungstelefon GGG-Fon («Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus») ist bis heute das einzige Projekt, das die Gemeinde Münchenbuchsee angepackt hat, um ihre Probleme mit der Skinhead-Szene zu bewältigen. Nun sollen sich auch die Gemeinden des Vereins Region Bern (VRB), darunter die Stadt Bern, am Projekt beteiligen. Dies hat die Sozialkommission des VRB gestern beschlossen. Bereits aufgeschaltet ist das GGG-Fon in der Gemeinde Schüpfen.

Schneller reagieren

Definitiv entscheiden wird der VRB voraussichtlich im November, wie Ursula Begert, Präsidentin der VRB-Sozialkommission und Berner Gemeinderätin (svp), gestern auf Anfrage erklärte. Eine Arbeitsgruppe prüfe nun die Finanzierungsmöglichkeiten, wobei auch Sponsoring in Betracht gezogen werde. Als wünschenswert erachtet Begert auch eine Vernetzung mit der Jugendarbeit und anderen Institutionen. Unklar sei, ob das Projekt unter dem bisherigen Namen weitergeführt werde, erklärte Walter Züst (sp) auf Anfrage. Züst ist im Münchenbuchser Gemeinderat für das Soziale zuständig. «Wird das Projekt breiter verankert, so können Veränderungen in der Skinhead-Szene schneller bemerkt werden», ergänzt Giorgio Andreoli, Projektleiter des GGG-Fons. Da diese Szene sehr mobil sei, mache es kaum Sinn, über längere Zeit ausschliesslich eine Gemeinde zu fokussieren.

Einmaliges Projekt

Münchenbuchsee hat das Beratungstelefon GGG-Fon im letzten November ins Leben gerufen, nachdem es wiederholt zu Gewalttaten von Skinheads gekommen war (der «Bund» berichtete). Das GGG-Fon ist als Informations- und Beratungstelefon für Betroffene gedacht. Ihnen soll die Möglichkeit geboten werden, Fragen und Sorgen, die sie im Zusammenhang mit Gewalt und Rechtsextremismus plagen, an eine Fachperson zu richten. Dem GGG-Fon können auch konkrete Hinweise mitgeteilt werden. Das Projekt ist im Kanton Bern einmalig. Deshalb sei das Interesse, mit dem es Fachwelt und Öffentlichkeit bislang verfolgten, weiterhin gross, sagte Andreoli.