Ermittlungen nach Grosseinsatz in Beinwil

AargauerZeitung

Ermittlungen nach Grosseinsatz in Beinwil

Nach dem Grosseinsatz der Aargauer Polizei gegen Rechtsextreme in Beinwil AG in der Nacht auf Sonntag bleibt ein 19-jähriger Schweizer weiter in Haft. Die Polizei und der Staatsschutz werten das am Treffen beschlagnahmte Material aus.

Wegen Kollusionsgefahr bleibe der junge Mann in Haft, sagte Urs Hoppler, Bezirksamtmann Muri, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Es müssten noch weitere Ermittlungen gemacht werden. Das Bezirksamt Muri hatte gegen den Organisator des Treffens der rechtsextremen Szene Haftbefehl erlassen.

Nach Angaben der Polizei stammt der 19-Jährige aus der Region. Er hatte die Scheune in Beinwil, die sonst als «Besenbeiz» genutzt wird, für ein angebliches «Geburtstagsfest» gemietet.

Die von der Polizei am Treffen beschlagnahmten Fahnen und CDs werden gemäss Hoppler ausgewertet. Die Auswertung durch die Polizei und den Staatsschutz sei eine «riesige Sache» und nehme mehrere Tage Zeit in Anspruch. Als Tatbestand ständen Verstösse gegen das Antirassismusgesetz im Vordergrund.

Am Treffen in Beinwil hätten bekannte Köpfe der Hammerskins und der Partei National orientierter Schweizer (PNOS) teilgenommen, sagte Hoppler weiter. Die «nationale und internationale Spitze» sei anwesend gewesen.

Die Aargauer Polizei hatte in der Nacht auf Sonntag 155 Personen am Treffen der Rechtsextremen kontrolliert und den Anlass aufgelöst. 35 Personen wurden wegen Hinderung einer Amtshandlung und wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte angezeigt. 76 Polizisten waren im Einsatz gestanden.

Bei den 155 kontrollierten Angehörigen der rechtsextremen Szene handelte es sich gemäss Polizei um 118 Männer und 37 Frauen im Alter von 16 bis 33 Jahren. 127 waren Schweizer aus zehn verschiedenen Kantonen, 20 stammten aus Deutschland sowie 8 aus Frankreich.