Diepoldsau: Polizei trennt Rechtsextreme von Linken

www.sf.tv vom 10.09.2011

Diepoldsau: Polizei trennt Rechtsextreme von Linken

Die Polizei hat in Diepoldsau (SG) mit einem Grossaufgebot Zusammenstösse zwischen einigen Rechtsextremen und Linken verhindert. Zwischen 30 und 40 Vermummte wurden festgenommen. Ein österreichischer Politiker wurde offenbar verletzt.

sda/fasc

Anlass für den Polizeieinsatz war die Einladung der rechtsextremen «Europäischen Aktion» zu einem Europa-Fest im Kanton St. Gallen. Das linke «Bündnis gegen Rassismus, Faschismus und Antisemitismus» mobilisierte rund 40 Personen für eine Gegenkundgebung, während die Grünen eine Mahnwache hielten.

Verstoss gegen Vermummungsverbot

Es seien nur vereinzelte Rechtsextreme erschienen, so die Polizei. Dafür hielten etwa 30 Grüne aus dem St. Galler Rheintal und aus Vorarlberg beim geplanten Treffpunkt eine Mahnwache ab. Später marschierten von Diepoldsau her etwa 30 bis 40 Vermummte auf, die mit Transparenten gegen das Treffen der Rechtsextremen protestierten. Die Polizei begleitete den Marsch.

Rund 40 Personen der linken Seite wurden wegen Verstoss gegen das Vermummungsverbot, eventuell der Teilnahme an einer nichtbewilligten Demonstration sowie wegen Hausfriedensbruchs festgenommen und befragt, wie die Kantonspolizei später mitteilte. Sie werden verzeigt. Auch 10 bis 15 Rechtsextreme wurden von der Polizei kontrolliert.

Politiker soll verletzt worden sein

Laut Polizei kam es zu einzelnen Tätlichkeiten zwischen den Gruppen. Es habe jedoch keine Verletzten und keine Sachbeschädigungen gegeben. Die Zwischenfälle seien eher marginal gewesen. Eine grössere Konfrontation sei erfolgreich verhindert worden. Aus Sicht der Polizei sei man «sehr zufrieden». Die St. Galler Polizei erhielt für den Grosseinsatz in Diepoldsau Unterstützung vom Polizeikonkordat.

Gemäss einer Meldung der österreichischen Nachrichtenagentur APA wurde nach der Kundgebung der Vorarlberger Grünen-Abgeordnete Harald Walser von mehreren Skinheads angegriffen und leicht verletzt. Die Gruppe sei auf ihn und mehrere andere Teilnehmer zum Teil mit Holzlatten losgegangen. Die Schweizer Polizei habe nicht eingegriffen, erklärte Walser gegenüber der APA.