Bannholzer bekämpft Demokratie

BernerZeitung

Für den Günsberger Pnos-Gemeinderat Dominic Bannholzer sind die «westlichen Demokratien» so ziemlich Schuld an allem.

In einem «Interview», das seit letzter Woche auf der Website der Solothurner Sektion der Pnos (Partei national orientierter Schweizer) zu lesen ist, gibt der Günsberger Pnos-Gemeinderat Dominic Bannholzer Einblicke in sein Denken. Er wurde von einem Parteifreund «im Rahmen einer Selbstvertiefungsarbeit» zum Thema Nationalismus befragt. Obwohl die Pnösler nicht müde werden zu beteuern, sie seien keine Neonazis, wimmelt es in Bannholzers Äusserungen von Ausdrücken wie «Volkstum», «völkisch» und «rassisch». Das tönt dann, ganz im braunen Jargon, so: «Der Kapitalismus, der Liberalismus und der Globalismus haben die völkischen und rassischen Schranken niedergerissen und stürzen die Welt in einen rassischen Welteinheitsstaat.» Nach Ansicht von Bannholzer wird der «Welteinheitsstaat» von den «Weltherrschern» planmässig herbeigeführt. Die Weltherrscher verfolgen als «Endziel eine rassen-, schranken-, und identitätslose Weltmasse, deren einzige Religion der Kapitalismus ist und die Tag für Tag ausgebeutet wird.»

Die übliche Schelte

Das Heil gegen das Tun der «Weltherrscher» findet Bannholzer im selbstdefinierten Nationalismus: «Der Nationalismus erkennt alle anderen Völker und deren Freiheit an. Im Gegensatz dazu verhalten sich der Kapitalismus und die westlichen Demokratien, die keine vom System abweichende Meinung akzeptieren (…). Der Nationalismus hingegen basiert auf einer Selbstbestimmung der Völker, und solange jedes Volk sein eigenes Land bewohnt, gibt es keine Konflikte (…).» So einfach ist das also nach Ansicht von Gemeinderat Dominic Bannholzer, der in Günsberg für die Belange der öffentlichen Sicherheit (Feuerwehr, Zivilschutz) zuständig ist. Da ihn die politische Arbeit in Günsberg offenbar nicht allzu sehr absorbiert, hat er sein kämpferisches Streben ganz gegen das «kulturimperialistische Westeuropa mit seinen heuchlerischen Demokratien» gerichtet. Und wie das Amen in der Kirche fehlt bei Bannholzer auch die in diesen Kreisen übliche Presseschelte nicht: «Die gleichgeschaltete Presse wird nie aufhören, uns Nazis oder Rechtsextreme zu schimpfen…» Daniel Rohrbach