Asylunterkunft

BernerZeitung

Anschlag wurde vereitelt

Unbekannte haben die Asylunterkunft in Möhlin mit Benzin übergossen. Sie wurden gestört, bevor sie Feuer legten. Der Aargauer Kantonspolizei fehlt bis jetzt jede Spur. Als Motiv des versuchten Anschlages in der Nacht auf Dienstag sei eine Abrechnung unter Landsleuten ebenso möglich wie Fremdenhass. Die Aargauer Kantonspolizei stützt sich bei ihren Angaben auf die Aussagen der zwei in der Unterkunft anwesenden Bewohner aus dem ehemaligen Jugoslawien. Sie waren gegen 23.15 Uhr durch starken Benzingeruch aufgeschreckt worden und hatten vor dem Gebäude Ausschau gehalten. Dort sahen sie, wie zwei Männer vom Haus weg eine Benzinspur legten. Diese ergriffen darauf mit ihren Benzinkanistern unverzüglich die Flucht. Die Fassade der Unterkunft hatten sie bereits zuvor mit Benzin übergossen. Die Bewohner der Unterkunft wurden aus Sicherheitsgründen umquartiert.
Der Aargauer Polizeisprecher Rudolf Woodtly wollte fremdenfeindliche Motive nicht ausschliessen. Möglich sei aber auch eine Abrechnung zwischen Landsleuten. Laut Woodtly kommt der Angriff auf das Gebäude nach monatelanger Ruhe überraschend. Der letzte Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im Kanton Aargau datiert vom 13. November 1999 in Gränichen. Es kam nicht zum Brand. Täter waren zwei junge Rechtsextreme, die sich für eine Schlägerei mit einem Verletzten rächen wollten. Neun Personen aus den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn waren damals vorübergehend in Haft.ap