Pegida will Asylsuchende in Arlesheim einschüchtern

Basler Zeitung: Auf Facebook ruft Pegida Schweiz zur Demonstration gegen das neue Flüchtlingsheim auf

Arlesheim. Auf sozialen Medien herumzulungern, macht Angst und Bange und manchmal erwärmt es das Herz. Weil die Asylheime voll sind, gibt es nun ein neues Heim in der reichen Gemeinde Arlesheim. Zwar gibt es wie immer auch kritische Stimmen, doch einige Einwohner sammeln alte Kleider und Spielsachen für die, die da kommen.

Doch die Asylheimgegner sind nicht weit, wenn auch nicht aus der Gemeinde. Wie 20 Minuten berichtete, hat Pegida Schweiz zur Demonstration am 25. Oktober in Arlesheim aufgerufen – auf Facebook. Dies wird im Bericht auch von Gemeindepräsident Kar­l-Heinz Zeller bestätigt.

Das Bewilligungsgesuch eingereicht haben der Pegida-Schweiz-Präsident Mike Spielmann und der Dornacher SVP-Sektionspräsident Tobias Steiger. «Wir als Pegida leisten Widerstand gegen Asylantenheime», lässt er sich in 20 Minuten zitieren. Und wie seine Kameraden in Deutschland betont auch er, dass man keine Nazis sei, sondern nur «friedliche Patrioten». Ob ihr Auftritt gegen das Asylheim von den dort einquartierten Asylsuchenden ebenfalls als friedliche Aktion empfunden wird, darf bezweifelt werden. Die Asylheimgegner werden wohl kaum einen freundlichen Eindruck an der Demonstration hinterlassen.

Ebenfalls unfreundlich gesinnt werden noch andere Leute auftreten. Auf Twitter künden empörte Jungsozialisten an, gegen eine Pegida-Demonstration zu demonstrieren. Und was sonst noch für Gestalten aufkreuzen würden, ist unklar. In Deutschland zeigt sich, das völkisch nationalistische Gruppierungen wie Pegida auch Neonazis anziehen. Dazu Steiger in 20 Minuten: «Warum sollen wir uns von Rechtsradikalen abspalten, wo wir gemeinsame Interessen haben?» Dass die Pegida-Demonstration aber überhaupt bewilligt wird, ist unwahrscheinlich.