Viel Polizei, keine Krawalle

Demonstration der Pnos fand in Bern und nicht in Burgdorf statt

Rund 50 Aktivisten der Partei national orientierter Schweizer (Pnos) versammelten sich gestern Sonntag in Burgdorf. Sie zogen aber noch vor Beginn der bewilligten Demonstration nach Bern weiter, wo die Pnos unbewilligt durch die Stadt zog.

Rund 50 Sympathisanten der Pnos erschienen gestern zur bewilligten Demonstration auf der Schützenmatte in Burgdorf. Ihnen stand ein grosses Aufgebot an Polizisten in Kampfmontur gegenüber. Weil die Schützenmatte noch leicht mit Schnee bedeckt war, wollten die Rechten ihre Versammlung auf dem Parkplatz abhalten. Dies erklärte ein Polizist den anwesenden Journalisten. Doch es passierte eigentlich nichts. An den Auto-Kennzeichen war zu erkennen, dass die Pnos-Sympathisanten aus allen Himmelsrichtungen anreisten.

Aber nicht nur Demonstranten und Polizisten waren vor Ort. Auch der Statthalter Franz Haussener, von der Burgdorfer Regierung Elisabeth Zäch und Trix Rechner. Kurz vor dem offiziellen Beginn der Demonstration um 14 Uhr hatten die Stadtbehörden den Verantwortlichen noch einmal klar gemacht, dass nur eine Platzdemonstration im Bereich Schützenmatte toleriert werde.

Gegner in der Oberstadt

Darauf zog der Grossteil der Demonstranten plötzlich ab, wie sich zeigte, in Richtung Bern. Dann kam Bewegung bei den Polizisten auf. Diese stiegen in die bereit gestellten Fahrzeuge und fuhren Richtung Oberstadt. Im Schlepptau einige Medienschaffende.

Dort hatten sich auf der Gebrüder-Schnell-Terrasse rund 200 Pnos-Gegner versammelt – viele schwarz gekleidet und vermummt. Gemäss Polizeiangaben waren es vorwiegend Linksaktivsiten. Sie blockierten die Strasse Richtung Oberstadt. Die Polizei hatte vorsorglich die Oberstadt hermetisch abgeriegelt. Nachdem die Pnos-Leute weg waren, zog auch die Gegen-Demo zum Bahnhof und bestieg kurz nach 15 Uhr den Zug nach Bern. Der Gemeinderat von Burgdorf zeigte sich über den glimpflichen Verlauf der Demonstration sehr erleichtert.

Unbewilligte Züge in Bern

Bereits kurz vor 14 Uhr hatten sich in Bern gemäss Mitteilung der Kantonspolizei rund 60 Rechtsradikale beim Klösterlistutz zu einer unbewilligten und offenbar geplanten Aktion versammelt. Sie zogen unter stetem Zulauf durch die Altstadt bis zum Bundesplatz, wo eine Platzkundgebung mit rund 150 Teilnehmenden stattfand. Anschliessend marschierten sie wieder zurück bis zum Bärengraben, wo sich der Umzug auflöste. Zu einer Konfrontation mit Linksaktivisten kam es nicht.

Diese veranstalteten nach ihrem Eintreffen in Bern ebenfalls einen unbewilligten Umzug vom Bahnhof über die Neuengasse auf den Waisenhausplatz und via Spitalgasse zur Reithalle. Die Kantonspolizei hatte inzwischen zusätzliche Kräfte aus Burgdorf herangezogen, die jedoch gemäss Mitteilung nicht zum Einsatz kamen. (mj/pkb/mgt)