Pnos-Demo: Burgdorf reagiert enttäuscht

Der Bund

kanton bern 

Burgdorf Am 8. März demonstriert die rechtsextreme Pnos in Burgdorf gegen die Rassismus- 

Strafnorm. Der Burgdorfer Gemeinderat hatte das Gesuch der Partei abgelehnt, Statthalter 

Franz Haussener hiess jedoch eine Beschwerde der Pnos gut («Bund» von gestern). 

Vor einigen Jahren hatte Burgdorf wegen Rechtsextremen bereits für Schlagzeilen gesorgt. «Der 

Gemeinderat wollte das Risiko nicht auf sich nehmen und die Stadt nicht befestigen», sagt 

Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch (sp). «Wir haben getan, was wir konnten.» Die Demonstration 

habe «nicht speziell» mit Burgdorf zu tun, da es sich um ein nationales Thema handle. Als frisch 

gewählte Gemeinderätin hatte sie sich 2001 mit der Aktion Courage gegen rechtsextreme 

Gewalt engagiert – und distanziert sich weiterhin von den «menschenverachtenden politischen 

Inhalten» der Pnos. Zäch macht keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung über den Entscheid des 

Statthalters. Sie respektiere aber die Meinungsfreiheit als hohes Gut. Es sei nun Aufgabe der 

Stadt, die Demonstration «sauber über die Bühne zu bringen». In einem Communiqué zeigt sich 

die SP «beunruhigt»: Burgdorf werde einmal mehr durch Rechtsextreme in ein schiefes Licht 

gesetzt. 

Für die Sicherheit ist die Kantonspolizei zuständig, wie Sicherheitsdirektorin Beatrice Rechner 

(bdp)sagt. Ob es zu Zwischenfällen komme, hänge auch von der Gegenseite ab. In 

einschlägigen Foren ist bereits von einer Gegendemonstration die Rede. GFL-Stadtrat 

Christoph Grimm bezeichnet den Entscheid des Statthalters als heikel – die Pnos müsse sich an 

die Auflagen halten. Die Präsenz von links sei vorprogrammiert. «Es wäre schade, wenn sich 

die Linken provozieren liessen oder selber provozierten.» (tga)