Neonazis und Türken: Blutige Schlägerei

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MAUREN (FL). Über zwanzig Rechtsextreme prügeltensich am Oktoberfest in Mauren mit einer Gruppe Türken.Ein Polizist wurde schwer verletzt.

Beschaulich wirkte das liechtensteinische Mauren amSonntag. Kaum vorstellbar, dass sich mitten im Dorfwenige Stunden zuvor wüste Szenen abgespielt hatten.«Schreie und gewaltiger Lärm haben uns aufgeweckt»,sagt Susanne Monz. Vor ihrem Fenster prügelten gegenzwei Uhr morgens mehrere Dutzend Jugendliche undjunge Erwachsene mit Steinen und Stöcken bewaffnetaufeinander ein. Gemäss Landespolizei war es zuvor imFestzelt des Oktoberfestes zu Tätlichkeiten zwischenTürken und Rechtsextremen gekommen. «ZweiJugendliche von uns wurden verprügelt», bestätigt einTürke, der seinen Landsleuten zu Hilfe eilte. «Wirversuchten zu vermitteln, die Neonazis antworteten mitBeleidigungen, Steinen und Flaschen», so der35-Jährige. Ein Polizist wurde dabei von einem Stein amKopf schwer verletzt. Auch rund zehn Türken wurdenspitalreif geschlagen. Erst ein Grossaufgebot der Polizeibeendete die Ausschreitungen; zehn Rechtsextremewurden festgenommen. Offenbar hatten sich rund zehnNeonazis aus St. Gallen, Schwyz und Zürich mitLiechtensteinern verabredet, um Randale zu machen.Zwei Anführer sind noch in Haft. Annette Hirschberg

Rechte Szene im Ländle

MAUREN. Liechtenstein hat einRechtsextremen-Problem, sagen Einwohner vonMauren. Gross sei die Szene im Unterland, demnördlichen Teil des Ländles, zu dem auch Maurengehört. Dies bestätigt auch Jules Hoch von derLandespolizei Liechtenstein: «Wir haben hier Personen,die wir der rechten Szene zuordnen.» Das Problem seibekannt und werde ernst genommen. Darum befassesich jetzt eine Studie mit dem Phänomen.In diesem Festzelt in Mauren kam es zu Tätlichkeiten.ann