Sandro Wächter irritiert auf Twitter

Aargauer Zeitung. Der Gemeinderatskandidat Sandro Wächter von Schinznach-Bad hat sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter Häme eingefangen. Der 22-jährige Jungfreisinnige äusserte sich zum Aufmarsch der Rechtsextremen in Charlottesville im US-Bundesstaat Virgina, wo drei Menschen gestorben sind und mindestens 35 verletzt wurden.

Auf Twitter gab Sandro Wächter den linken Gegendemonstranten die Schuld, dass die Situation ausgeartet ist. Er twitterte: «Nicht dass ich rechte Sozialisten unterstütze (oder sonst irgend welche Sozis) aber alles war friedlich, bis die linken Sozis auftauchten.» Daraufhin prasselte Empörung auf ihn nieder.

«Jungfreisinniger verteidigt Nazi Terroranschlag, spricht von «rechten Sozialisten» und gibt den Linken die Schuld. Wow! Unfassbar!», ärgerte sich Daniel Hungerbühler, politischer Sekretär der SP St. Gallen. Wächter wollte sich mit weiteren Tweets erklären: «Bei den Sch. Nazis gestern gab es nur einen blöden Fackellauf, ohne irgendwelche Zerstörungen, bis dann Antifa kam. Gibt einem zu denken.» Und weiter: «Die Antifa hat Flaschen und Steine auf die Demonstranten des rechten Sumpfs geworfen. Danach gab es Ausschreitungen.» Er hielt fest, dass er als Libertärer jede Art von Sozialismus bekämpfe.

Den Account deaktiviert

In der Zwischenzeit ist der Twitter-Account von Sandro Wächter nicht mehr aufrufbar. Auf Anfrage der az sagt er: «Solche Auseinandersetzungen sind wegen der 140-Zeichen-Limitierung besonders blöd. Es wird von allen Seiten getweetet und es gibt ein Durcheinander.» Die ganze Diskussion sei aus dem Ruder gelaufen, so ein Thema könne nicht auf Twitter ausdiskutiert werden. «Zur Deeskalation habe ich vorübergehend meinen Twitter Account deaktiviert.»

Was er im ersten Tweet schrieb, sei eine Feststellung der Tatsachen gewesen. «Es eskalierte, als die Linken zur Demo hinzustiessen. Wenn links und rechts aufeinandertreffen, ist Krawall vorprogrammiert. Es war keine Befürwortung des rechten Blocks», betont Wächter. «Ich distanziere mich klar vom Nationalsozialismus.» (jam)