Rechtsextremer angeklagt

Tages-Anzeiger

 

Schanz Petra

Der Hombrechtiker Sänger der Neonazi-Band Amok wurde wegen einer Schlägerei vor dem Kantonsgericht Glarus angeklagt.

 

Hombrechtikon. – Die rechtsradikale Musikgruppe Amok hatte schon im September Schlagzeilen gemacht. Sie hatte in einem Lied dem Luzerner Politiker und Journalisten Hans Stutz mit dem Tod gedroht und konnten überführt werden (TA vom 26. 9.). Der Sänger der Band ist Hombrechtiker.

Ein paar Monate zuvor waren zwei Bandmitglieder dabei, als in Glarus Rechtsextreme eine Demonstration von Jungsozialisten angriffen. Bei der Schlägerei gab es Verletzte, darunter auch Zivilpolizisten. Vergangenen Mittwoch standen die Schläger vor dem Glarner Kantonsgericht, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet. Der Sänger behauptete, er sei «rein zufällig» in die Gruppe der Neonazis geraten. Der zweite Angeklagte – er ist der Schlagzeuger der Band und stammt aus dem Zürcher Oberland – gab zu, dass er gezielt an die Demonstration gegangen sei. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei bei ihm Hakenkreuzfahnen.

Der Staatsanwalt war der Meinung, dass die geplante Zusammenrottung und die Gewalt gegenüber den Demonstranten den Tatbestand des Landfriedensbruchs erfülle. Er forderte zwölf Wochen Freiheitsstrafe bedingt und 1000 Franken Busse. Der Verteidiger bestritt, dass seine Mandanten jemanden angegriffen oder verletzt oder an einer geplanten Aktion teilgenommen hätten. Er forderte 42 Tagessätze à 40 Franken, bedingt auf zwei Jahre. Das Urteil soll im Januar vorliegen. Die anderen 13 beteiligten Rechtsextremen haben eine Verurteilung per Strafmandat akzeptiert. Sie sind zu einer Busse sowie einer Geldstrafe von rund 150 bis 180 Tagessätzen verurteilt worden