Pnos-Parteiprogramm: Holocaust-Leugner half mit

Blick

AARAU. Bernhard Schaub (51). Bekannt als notorischer Holocaust-Leugner und Rechtsextremist. Nach BLICK-Recherchen ist er auch Mitverfasser des rassistischen Programms der Partei national orientierter Schweizer (Pnos).

Die Pnos versinkt immer tiefer im braunen Sumpf. Ihr Präsident Jonas Gysin (25) und drei weitere Vorstandsmitglieder wurden wegen Rassendiskriminierung verurteilt (im BLICK).

Hauptgrund für die Verurteilung: das 20-Punkte-Parteiprogramm. Dieses «beinhaltet eine kollektive Schmähung der Ausländer, indem ihnen darin Menschenrechte abgesprochen werden und zur Rückführung kulturfremder Ausländer aufgerufen wird», steht im Strafbefehl des Bezirksamtes Aarau.

Jetzt kommt aus: Mitverfasser des rassendiskriminierenden Progamms ist Holocaust-Leugner Bernhard Schaub. BLICK liegt ein Dokument vor, das diesen Tatbestand belegt.

Der ehemalige Lehrer Schaub trat 2003 in Deutschland beim rechtsextremen «1. Freiheitlichen Kongress» als Redner auf. Er liess sich als Verfasser des Pnos-Parteiprogramms vorstellen und «skizzierte die Vision eines einheitlichen europäischen Grossreiches», wie die rechtsextreme Zeitung «Deutsche Stimme» bewundernd berichtete. Pnos-Vorstandsmitglied Jan Werfeli (22) bestätigte gegenüber BLICK, dass Schaub Mitverfasser des Parteiprogramms ist.

Werfeli und die weiteren drei Verurteilten wollen das Urteil des Bezirksamtes weiterziehen – notfalls bis vors Bundesgericht.

Mit Schaub hat sich die Pnos einen berüchtigten Leugner der systematischen Ermordung von Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg ins Boot geholt. Schaub hat zudem auch die Pnos-nahe rechtsextreme «Nationale ausserparlamentarische Opposition der Schweiz» (Napo) gegründet.

Zuletzt sorgte Schaub mit dieser Organisation und 100 Rechtsextremen an der 1.-Mai-Feier in Aarau für Aufruhr. Unbehelligt konnte er seinen mehrheitlich kurzgeschorenen Zuhörern mitteilen, dass «das internationale jüdische Hochkapital» der Feind sei, der die Welt regiere. Zu den Feinden gehören auch «Fremdrassige», die das Land verlassen müssten.

Für diesen Auftritt handelte sich Schaub eine Rassismus-Anzeige ein. Als Mitverfasser des fremdenfeindlichen Parteiprogramms dürfte jetzt noch eine weitere dazukommen. Bernhard Schaub wollte auf Anfrage von BLICK keine Stellung nehmen. Beat kraushaar,Martin reichlin