Neonazi-Party im Rohrmoos

Medienmitteilung

Am Samstag, 31. Januar 2004, veranstalteten Rechtsextreme aus dem Umfeld der „Nationalen Offensive“ (NO) eine grössere Party in einer Hornusserhütte bei Rohrmoos (Gemeinde Oberburg) – siehe Communiqué der Antifa Bern vom 31. Januar 2004.

An der Party, die von rund 300 Neonazis besucht wurde, traten vier Nazi-Rockbands auf: Breakdown und Oidoxie (beide aus Deutschland), Blue Max (wahrscheinlich aus der Schweiz)sowie die Lokalmatadoren Indiziert (Burgdorf). Die OrganisatorInnen bauten neben der Hornusserhütte ein grösseres Festzelt (Fläche von rund 200 m2) auf. Die Getränke bezogen sie von „Getränke Kummer“ aus Burgdorf – die Firma gehört dem Burgdorf SVP-Politiker Hugo Kummer. Schleusepunkt der Party war das Restaurant „National“ – von dort wurden die Glatzen nach Rohrmoos weitergeleitet.

Die Band Oidoxie ist bereits ins Visier der deutschen Justiz geraten – es läuft ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung gegen die Band. Die Webseite von Oidoxie (www:oidoxie.de) liefert spannende Facts zur Party: So wird der Burgdorfer NO-Mann Alex Rohrbach nicht nur als Organisator verdankt, sonder auch als Musiker von Indiziert abgebildet – siehe Attachement: Alex Rohrbach ist ganz rechts im Bild zu sehen.

Die umtriebigen Gebrüder Alex und Cédric Rohrbach, Söhne des Drogenfahnders (Kantonspolizei Bern) und Schweizer Demokraten Hansrudolf Rohrbach, haben bereits eine mehrjährige Neonazi-Karriere hinter sich. Alex Rohrbach ist mehrer Male als Schläger (Vorfälle in Burgdorf und Hasle-Rüegsau) aufgetreten – und auch verurteilt worden. Die Gebrüder zeichneten auch als Betreuer der NO-Webseite verantwortlich, die mittlerweile vom Netz genommen wurde.

Mit der Party vom 31. Januar 2004 ist definitiv klar: Alex Rohrbach hat am 29. Oktober 2002 vor Gericht gelogen, als er kundtat, nichts mehr mit der rechten Szene am Hut zu haben – er ist aktiver den je. Weitere Infos zu den Rohrbachs und zur „Nationalen Offensive“ finden sich im angefügten Communiqué vom 31. Januar 2004.

Wir wundern uns über die Informationspolitik der Kantonspolizei Bern. Die Polizei, die sonst ausführlich über jeden Verkehrsunfall berichtet, hüllte sich nach der Fascho-Party in Schweigen – und gab nur auf Nachfrage von JournalistInnen Auskunft.

Fragen wirft auch das Verhalten der Stadt Burgdorf auf. Zwar verhinderte sie, dass die Party- OrganisatorInnen in der Stadt einen Raum mieten konnten. Offenbar gab sie aber ihre Information über das geplante Nazikonzert nicht an Vereine/Institutionen der Stadt und an Gemeinden der Umgebung weiter. So konnten die Rechtsextremen ohne Probleme die Hütte der Hornussergesellschaft Grafenscheuren und auch das Heim der Pfadi Burgdorf-Stadt als Schlafstätte nutzen.

Eine Wiederholung der Party droht im Sommer: Eine vage Ankündigung findet sich auf dem Web-Forum von Oidoxie.

Mit freundlichen Grüssen Antifa Bern