Juso reicht Klage wegen Fasnachtssujet ein

BaZ Online.

Die Juso Basel-Stadt erstattet Anzeige gegen die PNOS wegen Rassismus und Antisemitismus.

Die PNOS-Aktion am Fasnachtsmittwoch ist den Basler Jungsozialisten sauer aufgestossen. Eine Woche nach dem Cortège zeigen sie die rechtsextreme Gruppierung wegen Rassismus und Antisemitismus an.

Verkleidet als «Freimaurer, Soros‘, Merkels, Sommarugas und Neger», wie die PNOS (Partei National Orientierter Schweizer) selbst auf ihrer Webseite schreibt, mischte sich eine Truppe der rechtsextremen Gruppierung vergangenen Fasnachtsmittwoch unter den Cortège. Die Aufstellung der maskierten Aktivisten widerspiegelt deren Weltanschauung, wie auf der Seite ebenfalls nachzulesen ist: «Kameraden mit Rothschild- und Soros-Larven in Freimaurergewandung führten mit ihren Händen die USA als Marionette, die USA wiederum lenkten die Merkel-Marionette, und die Merkel-Marionette lenkte die Sommaruga-Marionette, welche ihrerseits eine Angelrute mit einer überdimensionierten Banknote in der Hand gehalten hat.» Der Banknote hinterher lief ein als Eritreer verkleideter PNOS-Aktivist. Angespielt wird damit auf die sogenannte «Replacement Migration»; eine Theorie, wonach die UNO den Zustrom junger Migranten als Lösung für das Überalterungsproblem westlicher Staaten festgehalten habe.

Tobias Steiger, Vorsitzender der PNOS Sektion Basel, fiel am Cortège ebenfalls aufgrund seines Pullovers mit der Aufschrift «Rapefugees not welcome» auf.

Fasnachtscomité habe sich aus der Verantwortung gestohlen

Dies geht der Juso Basel-Stadt eindeutig zu weit: «Die Aktion hatte ganz klar antisemitische und rassistische Bezüge. Das darf nicht einfach so hingenommen werden», erklärt Livia Kläui. Als antisemitisch bezeichnet die Juso auf Nachfrage die von der PNOS dargestellte Verschwörungstheorie, wonach die Weltpolitik von Soros und Rothschilds, beide jüdischer Herkunft, gesteuert werde.

Eigentlich wäre es laut Juso die Aufgabe des Fasnachtscomités gewesen, die PNOS wegen ihrer Aktion am Fasnachtsmittwoch anzuzeigen. «Es ist für uns unverständlich, wieso das Comité nicht klare Kante gegen Rechtsextremismus zeigt, sondern sich aus der Verantwortung stiehlt», kommentiert der Basler Juso-Präsident Nicolas Eichenberger.