Gggfon: Mehr Arbeit – und ein neues Lehrmittel

20Mintuen vom 20.03.2012

BERN. Die Berner Rassismus-Beratungsstelle Gggfon feiert ihr 10-Jahr- Jubiläum. Ihr neustes «Kind» ist ein Lehrmittel für die Schweiz und Deutschland.

182-mal haben Betroffene und Beobachter 2011 zum Telefonhörer gegriffen oder ein Mail geschickt, um bei der Meldestelle «Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus» unter anderem Fremdenhass anzuprangern; das sind acht Prozent mehr als 2010. «In den letzten Wochen gab es zudem etliche Anrufe zu Aktivitäten und Treffen von Rechtsextremen, vor allem in der Region Thun», sagt Gggfon-Leiter Giorgio Andreoli. «Oft geht es den Beobachtern aber nur darum, dies einer offiziellen Stelle zu melden; bei solchen Fällen nehmen wir dann mit den Gemeinden Kontakt auf.» Zudem würden er und sein Team sich immer wieder aktiv mit Fällen von Diskriminierung bei Wohnungssuche und Eintrittsverweigerungen in Clubs und Bars auseinandersetzen. «Es gibt trotz unserer Kampagne im Gastrobereich 2009 noch viel zu tun», sagt Andreoli und ruft dazu auf, Ungerechtigkeiten weiterhin zu melden.

Nächsten Montag steigt im Progr die 10-Jahr-Jubiläumsfeier mit Vernissage des jüngsten Produktes des Gggfon – ein Lehrmittel zum Thema Rassismus und Zivilcourage für die Schweiz und Deutschland für Kids ab 13 Jahren. «Wir haben das Lehrmittel von 2006, das vergriffen ist, überarbeitet und mit Bildern und Zahlen aus Deutschland angereichert», so Projektleiterin Mireille Gugolz.

simone hubacher www.gggfon.ch www.bern.ch/gegenrassismus