Chefarzt der IV Zürich war Rechtsextremer

Nzz am Sonntag

Der Leiter des Regionalen Ärztlichen Dienstes der Zürcher IV-Stelle war vor seinem Stellenantritt in Zürich im Jahr 2006 im deutschen Halle stellvertretender Kreisvorsitzender der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Dies zeigen Recherchen der «NZZ am Sonntag». Der 55-jährige Psychiater M. wurde vom Staatsschutz überwacht und musste nach einer Intervention des Innenministeriums Halle verlassen. Die Stelle bei der SVA Zürich bekam M., obwohl ihm die Gesundheitsdirektion die Praxisbewilligung verweigerte, die für den Posten Bedingung ist. Am Donnerstag hat die Sozialversicherungsanstalt Zürich (SVA) von M.s Vergangenheit erfahren, der Chefarzt musste auf Druck des SVA-Direktors sofort zurücktreten. «Ich bin fast vom Stuhl gefallen», sagt Direktor Franz Stähli. Der Psychiater M. war bei der IV für die ärztliche Qualitätskontrolle zuständig.