Der Kampf ums Rütli

SonntagsZeitung

Polizei befürchtet Krawall zwischen Rechten und Linken

BRUNNEN SZ · Eine halbe Woche nach dem 1. August steht die Schwyzer Kantonspolizei vor einem weiteren Grosseinsatz: Weil die rechtsextreme Partei Pnos für heute Sonntag zu einer politischen Veranstaltung auf dem Rütli aufgerufen hat, wollen sich Neonazis gegen zwei Uhr am Schiffssteg in Brunnen SZ treffen. Von dort wollen sie mit Kursschiffen zur Wiese.

Gleichzeitig rufen linke Kreise zu einer Aktion gegen das «Bräteln des nationalen Widerstandes» auf dem Rütli auf. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Gruppen sind programmiert.

«Das ist auch für uns ein Szenario», sagt Florian Grossmann, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz. Er bestätigt, dass sich die Polizei auf einen Einsatz während des ganzen Tages vorbereite. Dies, weil die Pnos-Unterstützer sowohl auf der Hin- wie auf der Rückreise in Brunnen auftreten werden.

Die Schwyzer Polizei müsste gewalttätige Auseinandersetzungen verhindern und Unbeteiligte schützen. Und: «Es liegen keine Demonstrationsbewilligungen der Gemeinde vor», sagt Sprecher Florian Grossmann. Darum müsste die Polizei bei einer allfälligen Demonstration einschreiten.

Die 1.-August-Feier auf dem Rütli soll auch in Zukunft nicht vom Bund organisiert werden. Das sagte gestern die designierte Präsidentin der Rütli-Kommission, Annemarie Huber-Hotz, gegenüber Radio DRS. Zu überlegen sei weiter, ob die Feier wieder kleiner werden solle. Dass die Wirtschaft für die Sicherheitskosten aufkommt, soll laut Huber-Hotz «nicht Modell werden».