Rechte rufen zum Massenaufmarsch an Schlachtfeier – Linke wollen dagegenhalten

heute

Krawall bei Sempach?

Sempach – Zum 621. Mal jährt sich diesen Samstag die Schlacht bei Sempach. Der friedliche Festumzug verkommt zur Spielwiese rechter und linker Gruppierungen.

Die rechte Szene macht von sich reden: Aufs Rütli wollen sie trotz Zutrittsverbot, inGlarus übten sie letztes Wochenende mit gewalttätigen Angriffen auf eine SP-Kundgebung. Jetzt rufen sie in rechten Internetforen zum Massenaufmarsch an der Schlachtfeier von Sempach auf – unterstützt von der Partei National Orientierter Schweizer.

Die offiziellen Veranstalter scheinen sich am geplanten Aufmarsch der Rechtsradikalen nicht zu stören. «Jeder, der sich anständig benimmt, ist willkommen», sagt Urs Hangartner, Sprecher des kantonalen Organisationskomitees, zu heute.

Die Luzerner Antifa-Gruppe hält von dieser Art der Toleranz nicht viel: «Wir werden Neonazi-Auftritte nicht mehr dulden und erwarten, dass in Sempach klare Massnahmen ergriffen werden. Ansonsten fühlen wir uns verpflichtet, den Protest selber zu organisieren», teilte das Antinationale Kollektiv Luzern in einem Schreiben heute mit.

Polizei vor Ort

Auch die Kantonspolizei Luzern weiss vom geplanten massiven Aufmarsch der Rechtsextremen in Sempach. Mediensprecher Richard Huwiler sagt: «Wir treffen unsere Vorbereitungen, angepasst an die jeweilige Lage.» mik.

Nach der schwachen Mobilisierung 2006 wollen Rechte in Sempach wieder ein Zeichen setzen – wie 2005 (Bild).

Foto: Keystone

gut zu wissen…

Am 9. Juli 1386 kam es zur Schlacht bei Sempach. Die Habsburger wollten den Eidgenossen eine Lektion erteilen. Die Habsburger erlitten aber eine Niederlage und traten das Städtchen 1415 definitiv an Luzern ab.