Aufruf gegen den Besuch von G. Fini in Yverdon und Bern – keine Plattform für Faschisten!

Proteste gegen den Besuch von Gianfranco Fini in Bern und Yverdon am kommenden Samstag (07.09.02)

Am Samstag, 7. September wird der italienische stellvertretende Ministerpräsident und (Post???-) Faschist Gianfranco Fini anlässlich des Europatages der Expo 02 einen Besuch abstatten und eine Ansprache halten. Gianfranco Fini ist Vorsitzender der Alleanze Nazionale, der Nachfolgepartei des MSI (Movimiento Sociale Italiano), welche nach dem 2. Weltkrieg von Mussolini Anhängern gegründt wurde. Gianfranco Fini hat sich in den 60er Jahren den Faschisten angeschlossen, 1977 wurde er zum Chef der Jungpartei ernannt, 1991 schaffte er es schliesslich an die Parteispitze. Nach empörten Reaktionen auf einige Äußerungen Finis in den frühen 90er Jahren wie „Mussolini war der größte Staatsmann des zwanzigsten Jahrhunderts“ oder „Der Faschismus wurzelt in der Tradition von Ehre, Korrektheit und guter Regierung“ hat Fini gelernt, seine Zunge im Zaum zu halten und wird nicht müde, sich als „Postfaschist“ und „Demokrat“ darzustellen. Seine Strategie ging auf, aus dem faschistischen MSI wurde 1995 die „demokratische“ Alleanze Nazionale und nachdem Berlusconi im Mai 2001 zum zweiten Mal Regierungschef wurde, ernannte dieser Fini zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten.

Seine Taten sprechen jedoch eine andere Sprache. Während dem G8 Gipfel in Genua beispielsweise war Fini höchstpersönlich im Polizeihauptquartier anwesend, als der berüchtigte Angriff auf die Scuola Diaz stattfand, bei dem die dort untergebrachten G8 KritikerInnen von hunderten von Carabienieris aus dem Schlaf gerissen wurden und auf brutalste Weise niedergeknüppelt wurden. Dutzende von Schwerverletzten wurden auf Bahren hinausgetragen und in Handschellen ins Krankenhaus gebracht.

Wir akzeptieren nicht, dass ein bekennender Faschist von der offiziellen Schweiz hofiert wird. Deshalb werden wir in Yverdon und Bern gegen diesen Staatsbesuch demonstrieren!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!